Bereits unter Windows 7 gab es einen kostenlosen Windows Defender, der den Benutzer jedoch ausschließlich vor Spy- und Adware schützte. In Windows 8 wurde nun die ebenfalls gebührenfreie Microsoft Security Essentials - eine Antivirenlösung von Microsoft - in den Windows-Defender integriert, womit dieser nun einen vollständigen unentgeltlichen Viren- und Spywareschutz bietet. Doch ist der Windows Defender wirklich sicher bzw. ausreichend? Funktionen des Windows Defenders - Ein Überblick Der Windows Defender ist ein fester Bestandteil von Windows 8. Seine Hauptfunktion besteht in der Vorbeugung gegen sowie der Erkennung und Entfernung von Viren, Trojaner, Malware und Spyware. Selbst Rootkits erspäht das Microsoft-Produkt mittlerweile in vielen Fällen. Das Programm ist sofort nach Installation aktiv, lässt sich einfach bedienen und ist kaum auf Interaktion mit dem Benutzer angewiesen. Es läuft leise im Hintergrund und benötigt fast keine Systemressourcen. Der Windows Defender hält sich selbstständig in regelmäßigen Abständen aktuell (Menüpunkt Update) - eine manuelle Aktualisierung ist ebenso möglich. Antiviren-Definitionen und -Signaturen werden immer auf dem neuesten Stand gehalten - die Aktualisierungsprozesse haben stets Vorrang vor geplanten Virenscans. Die Komplettsuche nach potenziellen Schädlingen erfolgt beim Windows Defender nicht von alleine. Grundsätzlich ist es so: Ein Hintergrundprozess von dem Windows-Defender prüft jede neue Datei die auf das System kommt auf potentielle Schädlinge Zusätzlich ist es möglich (und empfehlenswert) in regelmäßigen Abständen eine komplette Überprüfung des PCs durchzuführen. In vielen Fällen werden nämlich Schädlinge erst im zweiten Schritt heruntergeladen. An diese Komplettüberprüfung wird der Benutzer regelmäßig erinnert. Findet der Scanner Viren oder Spyware, verschiebt er die entsprechenden Dateien in Quarantäne, wo sie über den "History"-Tab überwacht werden können. Dadurch bietet sich die Gelegenheit, bösartige Software unmittelbar zu löschen oder, sollte sich der Fund als Irrtum herausstellen, das betroffene Programm wiederherzustellen. Die Löschung isolierter Elemente erfolgt standardmäßig nach drei Monaten. Änderungen dieses Zeitraumes kann der Nutzer jederzeit vornehmen. In dem Antivirenprogramm von Microsoft besteht die Option, Bereiche einzustellen, die einer routinemäßigen Überprüfung unterzogen werden sollen, bzw. bestimmte Dateien, Dateitypen und Prozesse von der Virenprüfung auszuschließen. Ebenso lassen sich sämtliche externen Speichermedien wie angeschlossene Festplatten oder USB-Sticks scannen. Damit erfüllt der Windows Defender alle Funktionen, welche von einem kostenlosen Virenschutzprogramm zu erwarten sind und wird auch als ausreichend zuverlässig eingestuft. Wie sicher schützt der Windows Defender? Nach Angaben des BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) ist der Defender für den Privatanwender absolut ausreichend für den Basisschutz. Somit ist eine externe Software, deren Installation und Aktualisierung schon für sich eine klaffende Sicherheitslücke darstellt, nicht zwingend erforderlich. Der integrierte Virenschutz bietet vor allem dadurch einen Vorteil, dass die Nutzer Schädlingen nicht mehr völlig hilflos ausgeliefert sind, wenn sie aus Unwissenheit keinen Virenscanner installieren oder dieses in der Alltagshektik vergessen. Vermehrte Aufmerksamkeit ist jedoch bei den Signatur-Aktualisierungen geboten die über das automatische Windows-Update eingespielt werden. Hier ist Vorsicht geboten: Hat der Benutzer die automatische Update-Funktion manuell deaktiviert, entfällt auch die selbsttätige Aktualisierung des Defenders. Da das System keine Warnmeldung über eine veraltete Datenbank ausgibt, kann es unter Umständen dazu kommen, dass das System aufgrund dessen nicht optimal geschützt ist. Wer dennoch auf das automatische Windows-Update verzichten möchte, sollte sich zumindest eine Erinnerung für die Einspielung der aktuellen Virendefinitionen einrichten (Menüpunkt Update im Defender). Was sagt der AV-Test? Das unabhängige Magdeburger Labor AV-Test bewertet den Windows Defender als ausreichend aber suboptimal. Dort erreichte das Windows-8-Programm nur 11,5 von 18 Punkten. In den durchgeführten Tests konnte der Virenscanner zwar dahin gehend überzeugen, dass er keine Fehlalarme lieferte. Hinsichtlich der Schutzwirkung erwies er sich jedoch Aussagen von AV zufolge als schlechtestes Produkt der Testreihe und erzielte damit nur den drittletzten Platz von 26 getesteten Scannern. Microsoft hält dagegen, dass die "Testviren", welche der Defender nicht erkannt hat, äußerst selten sind und gerade mal 0,00003 Prozent aller Windows-Rechner betreffen. Nur sechs Prozent der während des Tests nicht identifizierten Schadprogramme kämen überhaupt im alltäglichen Gebrauch vor. Die restlichen 94 Prozent würden die Windows-User nicht tangieren. Das Urteil vom AV-Test ist dementsprechend mit Vorsicht zu genießen. Verbesserungen mit Windows 8.1 Mit Version 8.1 erhält der Windows Defender, der bisher Schädlinge nur mittels Signaturdatenbank und Online-Abfragen erkannte, eine erweiterte Verhaltenserkennung. Schlägt diese an, übermittelt das Programm ein Activity-Log an Microsoft, damit passende Signaturen schnellstmöglich bereitgestellt werden können. Zudem greift der Internet Explorer 11 zukünftig auf den Defender zurück, um schädlichen Code in ActiveX-Erweiterungen zu erkennen. Neu ist außerdem die Überwachung des Netzwerkverkehrs während des Öffnens, Kopierens oder Verschiebens von Dateien. Fazit zum Windows Defender Der bereits vorinstallierte Windows Defender ist ein erprobtes Programm, welches im normalen Nutzungsbereich verlässliche Arbeit leistet. Es ist kostenlos und steht jedem Windows-8-Nutzer automatisch zur Verfügung. Der Scanner spürt Spyware, Trojaner und Malware auf und schützt zuverlässig vor Viren. Damit ist er im Prinzip ausreichend für User, die ihren PC nur im Alltag verwenden und darauf weder streng vertrauliche Daten verwahren, noch bewusst infizierte Programme oder Websites nutzen. Werden jedoch spezielle Funktionen benötigt, welche der Defender nicht zur Verfügung stellt, zum Beispiel für das Betreuen von sozialen Netzwerken, Schutz vor Phishing-Mails, besonderer Datenschutz, Sicherheit für Mobilgeräte, die gleichzeitige Sicherheitsüberwachung mehrerer Browser oder gar automatische Backups, empfiehlt sich die Anschaffung eines professionellen Antiviren-Programms. Hinweis zur Installation anderer Antiviren-Programme Bei der Implementierung einer Windows-8-kompatible Antivirensoftware eines Drittanbieters deaktiviert das System automatisch den Windows Defender. Wird der Schutz der Drittanbieteranwendung ausgeschaltet, erhält der Benutzer von Windows eine Warnung. Zudem bekommt er eine Auswahl der installierten Programme angezeigt, sodass er per Mausklick eines davon selektieren und so auf einfache Weise die Sicherheit des Systems wieder herstellen kann.
Ich habe mich bis jetzt auch immer auf den Windows 8 Defender verlassen und bin damit bisher sehr gut gefahren. Seit ich das neuste Windows habe hatte ich keinen einzigen Virus oder Trojaner mehr . Früher hab ich als Schutzprogramm immer NOD Antivirus verwendet - das soll ebenso sehr gut sein.